Calella (Aussprache: Caleja oder Calelja) an der „Costa del Maresme“ gilt, neben Lloret de Mar, als Party-Hotspot an der Mittelmeerküste von Spanien. Calella ist schon lange kein Geheimtipp mehr unter den europäischen Partyurlaubern. Nicht nur viele junge Leute zwischen 16 und 25 aus Deutschland, England, Skandinavien, den Alpenländern und Holland lassen es hier richtig krachen, auch junge Barceloni kommen am Wochenende zum „Rund-um-die-Uhr-Abfeiern“. Beste Sommer-Party-Zeit ist zwischen Mai und September. Dann beherbergt Calella das Dreifache seiner Einwohnerzahl (circa 19.000). Eine Unterkunft zu finden, ist aber easy. Die Hotels in Calella haben eine Kapazität von insgesamt rund 14.000 Betten. Den Rest decken Apartements und Campinganlagen ab. In den 1970er Jahren entstanden die ersten großen Hotelanlagen, denen später viele Tavernen, Kneipen, Bars, Clubs und Discos folgten.
Die Nationalstrasse II trennt die strandnahe Altstadt „Casc Antic“ mit ihren schmalen Gassen von der modernen, lebhaften Neustadt. Grünanlagen wie der Park Dalmau mit etlichen, hundertjährigen Platanen, 15 Plazas und die Promenaden Las Torretes, Garbi und Manuel Puigvert lockern das Stadtbild auf. Erlebenswert ist der turbulente Markt (existiert seit dem 14. Jahrhundert) im Bereich der „Plaça de la Vila“ und die Markthalle am „del Mercado“. Die meisten der über 800 Geschäfte, darunter viele Boutiquen, Souvenir-Shops, Supermärkte, Cafés, Restaurants, Bars und einige Diskotheken, befinden sich auf der Calle Iglesias. Die viel mediterranes Flair ausstrahlende Einkaufsstraße verläuft etwa zwei Kilometer parallel zum Strand. Fußgängerunterführungen führen auf die andere Seite.
Fette Party-Action
Nicht erst ab Mitternacht übernehmen die Party-Junkies Calella. Das spannende Nachtleben beginnt mit dem Vorglühen in BoB’s Bar. Viele ziehen danach ins Kauai Tiki. Die Longdrinks dort sind wirklich „long“ (doppelt so viel, aber zum gleichen Preis wie anderswo). Highlight ist der Swimmingpool. Supermodern präsentiert sich das Oxygen. Auch im Menfis (coole Schaumparty) und im Bondi Beach geht’s richtig ab. Die Wahl der Disco hängt ansonsten von der Musik ab. Die DJs legen von Techno, Funk, House, Rock, Pop, Happy Hardcore, Black Musik bis zu Charthits und Mallorca-Songs alles auf.
Chill-out oder Action?
Hinter der Strandpromenade und der Gleisanlage der Nahverkehrs-Anbindung an Barcelona liegt einer der schönsten Ostküsten-Strände von Spanien. Mehr als drei Kilometer erstreckt sich der Strand, mal 70 Meter breit, mal zwischen Felsen in kleinen Buchten, von Tordera bis zum Capaspre (Leuchtturm). Nicht typisch für Spanien, für Calella schon: Nach der Party am Strand chillen, Sonnenaufgang gucken, im azurblauen Mittelmeer baden, an einer der vielen Snackbars/Beach-Clubs abhängen und Pläne für die nächste Nacht schmieden.
Wer Action erleben möchte, hat die Wahl: Jetski fahren, Banana-Riding, kiten, surfen, wakeboarden, Beach-Volleyball (Socken tragen, Sand etwas grobkörnig) oder ein Wettschwimmen zu den Rutschinseln.
Kultur geht natürlich auch. 650 Jahre Geschichte repräsentieren die gotisch ornamentierten Herrenhäuser, die Kapellen Santa Julita, Sant Quirze, die barocken „Zwölf-Apostel-Reliefs“ der Kirche Santa Maria i Sant Nicolaus und die „Las Torretes“. Der 1859 erbaute Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Interessante Einblicke gestattet das Museumsarchiv (Museu-Arxiu). Spanien pur gibt’s beim Karneval im Februar, beim größten Sardanatänzer-Treffen, der Fira de Calella i l’Alt Maresme und auf dem Minerva-Fest mit riesigen Pappmaché-Figuren im September.
Etwas mehr Spanien – by the way?
Wie wär’s mit Wanderungen oder Mountainbike-Touren durch den angrenzenden Naturpark der Serra de Montnegre. Ein „must-see“ ist außerdem die trendige, nur 56 Kilometer entfernte Weltstadt Barcelona. Ebenso das abgefahrene Museum des Künstlers Salvador Dalí in Figueres. Weiterhin empfehlenswert: Küsten-Sightseeing per Katamaran, die bizarre Bergwelt bei Montserrat, ein Tag im Kletterpark oder auf dem Paintball-Areal. Ein Overnight-Trip in die benachbarte Party-Hochburg Lloret de Mar (20 Kilometer entfernt) kostet mit einem Taxi ca. 22 Euro.